Vater und Sohn

(um 1980)

Herr Müller sprach zu seinem Sohn:
„Bringst du mir Leistung, gibt es Lohn!“
Der Sohn, gerade 6 Jahre alt wird,
hat ziemlich schnell den Sinn kapiert.
Erst einen Roller, dann ein Rad,
als er ‘ne Eins in Mathe hat.
Viele Einsen und ‘ne Zwei
brachten später ein Moped herbei.

Es sprach Herr Müller: „Ein Auto kriegst du nur,
wenn du später machst das Abitur.“
Es ist auch ganz klar,
dass Herr Müller es war,
der die Wohnung besorgte,
Geld für Möbel borgte.
Um die Rückzahlung musste der Sohn nicht bangen,
er hatte ein Studium angefangen.

So gingen die Jahre, es blieb das Alte:
Der Sohn stieg auf, der Vater zahlte.
Der Sohn beherrschte die Theorie,
die Praxis jedoch erlernte er nie.
Es war ja immer der Vater da,
der alles für den Sohn versah.

So ging es, bis der Vater sagte:
„Mein Sohn, gezählt sind meine Tage
von nun an auf dieser Erden,
drum muss schnell geheiratet werden.
Am besten, du nimmst gleich die Anna,
die Tochter vom Direktor Wildet,
denn die ist sehr gebildet.“

Man war sich schnell einig,
bestimmt auch nicht kleinlich,
beschenkte das Paar,
welches glücklich war.
Dabei lass ich’s bewenden
und will die Geschichte beenden.

Nur eines sei noch vorweggenommen:
Kinder haben sie nicht bekommen.
Da beide die Theorie nur kannten,
in der Praxis sie sich nicht zurechtfanden.
So musste auch hier, wie in allen Dingen,
der Vater für den Sohn einspringen.

Und wenn sie nicht gestorben sind,
probieren sie es heute noch.....

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